Fragen & Antworten


Wie viele Eier legt eine Legehenne?

Rund 320 Eier pro Jahr.

 

In welchem Alter beginnen Hühner mit dem Eierlegen?

Wenn sie 20 oder 21 Wochen alt sind.

 

Ist es für ein Huhn anstrengend, jeden Tag ein Ei zu legen?

Ein Mensch, der Ähnliches leisten wollte, müsste jeden Tag einen Marathon laufen. Das veranschaulicht auch den Energiebedarf eines Huhnes.

 

Wie lange bleiben Eier frisch?

Ein Ei ist ein Wunderwerk der Natur. Es bleibt 21 Tage lang durch natürliche Enzyme vor Bakterien geschützt. Dafür muss es nicht mal gekühlt werden. Gekühlt ist es noch länger haltbar, sollte dann aber nicht mehr roh verzehrt werden. Gekochte Eier können auch nach drei Monaten problemlos gegessen werden.

 

Können weisse Hennen auch braune Eier legen?

Ja. Ob eine Henne braune oder weisse Eier legt, sieht man an Hautflecken am Kopf, den sogenannten Ohrenscheiben. Hennen mit hellen Ohrenscheiben legen weisse Eier, Hennen mit rötlichen Ohrenscheiben braune. Die Farbe der Schale richtet sich nach der Pigmentation der Haut.

 

Wie lange lebt eine Legehenne heute in einem Schweizer Geflügelbetrieb?

18 bis 24 Monate

 

Wie alt können Hühner werden?

8 bis 10 Jahre. Legehennen würden etwa 3 bis 4 Jahre lang Eier legen. Zahl und Qualität der Eier nimmt ab. Sie werden mit zunehmendem Alter der Hennen grösser, die Schale wird zerbrechlicher.

 

Wie viele Hühnerrassen gibt es?

Der Verein Rassegeflügel Schweiz führt 71 Grossrassen und 74 Zwergrassen. Darunter hat es drei Schweizer Rassen: das Appenzeller Spitzhaubenhuhn, das Appenzeller Barthuhn und das Schweizerhuhn. Es sind Hobbyzüchter, die sich um den Erhalt von Rassehühner kümmern.

 

Wie viele Hühner leben in der Schweiz?

Über 10 Millionen. Davon sind 3 Millionen Legehennen, etwa 1 Million Junghennen und fast 6.8 Millionen Mastpoulets. Letztere leben nicht lange: in konventionellen Betrieben 35 bis 40 Tage, in Bio-Betrieben mindestens 63 Tage. Das kommt aufs gewünschte Kaufgewicht an.

 

Was ist ein Hybridhuhn?

Hybriden entstehen durch die Kreuzung verschiedener Rassen nach bestimmten Selektionskriterien. Die Kriterien betreffen beispielsweise die Qualität des Ei-Inneren, der Schale, die Farbe des Gefieders, das Verhalten und vieles mehr. Hybriden bringen bessere und zuverlässigere Leistungen als Rassehühner. Heute gibt es ein grosses Angebot an Lege- und Masthybriden, aus dem die Geflügelhalter für sie passende Tiere aussuchen können.

 

Können Hühner fliegen?

Hühner sind Laufvögel. Trotzdem können sie fliegen. Einfach nicht sehr weit. Auf einen Baum aber schaffen es alle.

 

Was passiert, wenn im Hühnerstall das Licht gelöscht wird?

Viel. Jeden Abend versucht jedes Huhn, möglichst weit oben einen Schlafplatz zu ergattern. Nach dem Lichterlöschen wird stets noch einige Minuten gerangelt und geschupft. Es kommt vor, dass einige Hühner dabei den Halt verlieren und abstürzen. Professionelle Geflügelhalter löschen das Licht deshalb in den Ställen stufenweise. So haben die Vertriebenen eine Chance, sich einen neuen Schlafplatz zu suchen.

 

Warum schlafen Hühner auf Stangen?

Wer am Boden bleibt, wird gefressen. Dieser Instinkt ist in jedem Huhn tief verwurzelt. Hühner wollen in der Höhe schlafen. Deshalb müssen gemäss Tierschutzverordnung Hühnerställe mit Sitzstangen auf verschiedenen Höhen ausgerüstet sein.

Warum fallen Hühner während des Schlafens nicht von ihrer Stange?

Wegen des Klammerreflexes. Den besitzen die meisten Vögel. Wenn sich ein Huhn hinsetzt, spannt sich eine Sehne über zwei Gelenke und schliesst auf diese Weise die Zehenkralle. Will man ein Huhn von seiner Stange lupfen, muss man es zuerst leicht anheben, damit sich der Klammerreflex lösen kann.

 

Warum baden Hühner im Sand?

Wie alle Vögel putzen Hühner ihr Gefieder und fetten es mit einer öligen Emulsion aus ihrer Bürzeldrüse. Mit Hilfe von Sandbädern schaben sie das alte Fett ab. Nur so fühlen sie sich wohl. Die Tierschutzverordnung schreibt für Hühnerställe eine trockene, gut verformbare Einstreu vor.

 

Sind Hühner wasserscheu?

Hühner trinken durchaus aus Pfützen und gehen auch mal raus, wenn es regnet. Aber sie baden nicht. Fallen sie ins Wasser, ist die Gefahr gross, dass sie ertrinken. Hühner und Enten sollten deshalb nie zusammen gehalten werden. Enten brauchen eine Gelegenheit zum Schwimmen, für Hühner sind die Becken eine Gefahr.

 

Wozu dient der Kropf?

Er ist Teil des Verdauungssystems und dient als Nahrungsspeicher. Dank des Kropfs kann eine Legehenne genug Nahrung aufnehmen, um täglich ein Ei zu legen. Ein Huhn frisst pro Tag 120 Gramm Futter. Wenn es am Abend schlafen geht, hat es sicher 50 bis 60 Gramm im Kropf. Dieses Futter wird während der Nacht kontinuierlich verdaut.

 

Gibt es verschiedene Hühner-Charaktere?

Ja. Grob unterscheidet die Wissenschaft zwei Typen: Das neugierige Huhn erforscht seine Umwelt aktiv. Das ängstliche Huhn dagegen zeigt sich viel passiver. Das erkundungsfreudige Huhn ist stressresistenter als das konservative. Für einen Geflügelhalter ist es weniger wichtig, einzelne Individuen zu kennen. Er muss stets die ganze Herde beobachten, spüren, wie es den Tieren geht, und sie so betreuen, dass alle ihre Bedürfnisse ausleben können.

 

Wie sensibel sind Hühner?

Sie sind Gewohnheitstiere und daher sehr sensibel. Hühner mögen zum Beispiel keine Zugluft. Und sie reagieren auch auf elektromagnetische Felder oder auf Wasseradern.

 

Was ist die Aufgabe des Hahnes in einer Hühnergesellschaft?

Er sorgt für Ruhe und Ordnung und warnt vor Raubvögeln. Häufig begleitet er das Huhn zur Ei-Ablage. Bio-Betrieben wird empfohlen, mit den Legehennen Hähne zu halten. Hat es in solchen Herden zu wenig Hähne, ist das für die kein Zuckerschlecken. Zeigen sie nur einmal ein Zeichen von Schwäche, werden sie von den Hühner gejagt.

 

Brauchen Legehennen, die nie Küken aufziehen, überhaupt einen Hahn?

Wenn die Haltung korrekt ist, benötigen die Hennen keinen Hahn. Es gibt auch Hennen, die nichts von einem Güggel wissen wollen. Die ziehen sich stets auf die Sitzstangen zurück, wenn ihnen der Güggel zu nahe kommt.

 

Wie viele Hennen hat ein Güggel in seinem Harem?

In der Regel führt ein Hahn acht bis zehn Hennen. In einer Gruppenhaltung mit mehreren Hähnen hat jeder seinen eigenen Harem. Es kann Kämpfe unter den Hähnen geben. Dann übernimmt der Sieger den Harem des Verlierers.

 

Warum sind Hennen bei der Wahl des Nests so wählerisch?

Weil sie nach wie vor den Trieb haben, ihr Nest an einem sicheren Ort zu verstecken. Deshalb ist es für Legehenne wichtig, dass das Nest auf drei Seiten geschlossen ist, ein Dach und vorne einen Vorhang hat. Zudem mögen sie eine weiche Einstreu im Nest.

 

Wann legen die Hennen das Ei?

In den ersten fünf Stunden nach dem Aufwachen. Zuerst inspizieren sie den Stall und fressen, dann machen sie sich langsam ans Eierlegen. Das dauert ein bis zwei Stunden. Nun ist es Zeit für ein Sandbad und eine ausgiebige Siesta. Vor dem Schlafengehen suchen sie nochmals ausgiebig Futter.

 

Gibt es unter Hühnern eine „Hackordnung“?

Wird eine Gruppe Hühner neu zusammengesetzt, kommt es zu Kämpfen – bis jedes Tier weiss, wo sein Platz ist. Wobei die Rangordnung nicht linear ist. Es kann Dreiecke geben: Huhn A dominiert Huhn B, dieses steht wiederum über Huhn C. Das Huhn C kann jedoch trotzdem das Huhn A dominieren.

 

Welche Krankheiten fürchten Hühnerhalter besonders?

Hoch ansteckende Seuchen wie die Vogelgrippe. Deshalb müssen ausnahmslos alle Hühner beim Kanton gemeldet werden. Das wissen viele Hobbyhalter nicht.

 

Wie gut hören Hühner?

Das Hörorgan von Hühnern ist etwas anders ausgebildet als dasjenige von Menschen. Hühner können Geräusche in einem Bereich von 15 Hertz bis 10’000 Hertz wahrnehmen, Menschen von 16 Hertz bis 20’000 Hertz. Obwohl Hühner hohe Töne schlechter hören als Menschen, reagieren sie sehr empfindlich darauf. Oder auch auf Maschinenlärm.

 

Wie viele Laute kennen Hühner?

Über dreissig. Hühner girren, gackern, schreien oder singen. Je nachdem, wie ein Huhn gackert, kann das bedeuten, dass es Angst hat, erleichtert ist oder seinen Platz auf der Schlafstange verteidigt. Viele Hühner gackern auch, nachdem sie ihr Ei gelegt haben.

 

Was bedeutet das Krähen des Güggels?

Verschiedenes. Hähne kennen Balz- und Kampfschreie. Sie krähen, um ihr Territorium zu verteidigen. Und manchmal krähen sie einfach, um zu sagen: “ Ich bin da!“. Das tun sie auch frühmorgens, wenn der erste Lichtstrahl in den Stall dringt.

 

Warum haben Hühner einen Kamm auf dem Kopf und am Kinn Lappen?

Um attraktiv für mögliche Partner zu sein.

 

Sind Hühner Körnlipicker?

Nein Allesfresser. Neben Getreide fressen sie auch Insekten und Würmer. Sie jagen sogar Mäuse. In der Schweiz besteht das Hühnerfutter hauptsächlich aus Getreide und Soja.

 

Hühner fressen kleine Steine. Warum?

Die Steine dienen als Zahnersatz. Sie helfen, Rohfasern zu zerkleinern. Hühner besitzen zwei Mägen. Im Drüsenmagen wird die Nahrung leicht eingeweicht. Dann gelangt sie in den Muskelmagen. Dort wird sie mechanisch zerkleinert. Dazu sind die Steinchen nötig. Vor allem, wenn Hühner in der Freilandhaltung Gras fressen. Ohne Steinchen würde das Gras verklumpen und den Magen verstopfen.

 

Wieviele Hühner dürfen in der Schweiz zusammen in einem Stall gehalten werden?

In der konventionellen Haltung bis zu 18’000, in der Bio-Haltung bis 2000. In der konventionellen Haltung leben auf einem Quadratmeter Stallgrundfläche zehn Hühner, in Bio-Betrieben dürfen pro Quadratmeter acht Hühner gehalten werden. Bedingung ist dass Volieren vorhanden sind – Etagen, die es den Hühnern ermöglichen, die Höhe zu nutzen.

 

Warum brauchen Hühner im Auslauf Sträucher oder andere Strukturen?

Als ehemaliges Dschungeltier wagt sich kein Huhn aufs offene Feld. Ohne schützende Elemente wird ein Auslauf nicht genutzt. Diese sollten 15 bis 20 Meter voneinander entfernt aufgestellt werden. Das ist die Distanz, die ein Huhn rennt, wenn es vor einem Raubvogel flüchtet.