Mobile Hühnerhaltung
Hier profitieren alle: Tiere, Menschen und die Natur
250 „Camping-Hühner“ und 2 Hähne in ihrem vollmobilen Hühnerstall – dem Hühnermobil. Eine besonders artgemässe Haltung von Legehennen.
Das Prinzip ist denkbar einfach: Der Stall wird, mit Legehennen belegt, in wenigen Minuten auf ein neues Stück Weise versetzt. So garantiert das Hühnermobil den Tieren die tägliche Nutzung einer intakten, grünen Auslauffläche und erfüllt damit höchste Ansprüche an vorbildliche Tierschutz- und Umweltstandards.
Die Hühner erfreuen sich täglich an saftigem Klee und Gras. Dadurch bleiben sie vital und gesund und legen besonders viele, herrlich schmackhafte Eier mit tief gelbem Eidotter – ganz ohne Farbestoffe. Sie werden ausschliessliche mit Biofutter gefüttert.
Das Hühnermobil wird mit Solarenergie betrieben.
Den Problemen stationärer Freilandhaltung einfach davon fahren:
Dank des Stallversetzens ca. alle 2 Wochen entstehen weder Verschlammung noch Überdüngung und kein Krankheitsdruck durch Parasitenanreicherungen. Der Landwirt fährt das komplett ausgestattete „Wohnmobil“ für Hühner einfach auf die nächste frische Stelle auf der Wiese. Die Grasnarbe bleibt intakt und die Hühner gesund.
Das zweistöckige Hühnermobil erfüllt punkto Tierschutz höchste Anforderungen: Der permanente Zugang zum Scharplatz im unteren Stock sowie während des Tages der freie Auslauf auf der Weide sind hier Standard. Das Hühnermobil hat aber so viele weitere Vorteile, dass man sich fragt, wehalb nicht früher jemand auf diese Idee gekommen ist. Da ist zum einen die grosse Flexibilität, die hier die Hühnerhaltung schon fast zu einem festen Teil in der Fruchtfolge auf Weisen und Äckern machen.
Haben die Hühner nämlich genug geweidet, kann das Hühnerhaus in kurzer Zeit mit dem Traktor an einen frischen Standort verschoben werden. Und das, bevor von der Wiese nichts mehr ausser aufgerissene Grasnarben zu sehen sind, wie das oft in festen Freihaltungsställen der Fall ist, wo der Auslauf zwangsläufig immer am gleichen Ort ist.
Richtig interessant wird es beim Blick auf das Innenleben des Hauses vor allem für Technikinteressierte: Eine Solarzelle ladet die Batterie und versorgt das Gefährt mit Strom für die LED-Lämpchen oder den Elektrozaun auf der Weide. Auch für die automatische Türschliessung beim Eindunkeln reicht der Solarstrom längstens aus. Die Lichtstärke im Innenraum richtet sich nach der Jahreszeit; der Morgen startet jeweils mit einem Dämmerlicht, bevor die volle Beleuchtung eingeschaltet wird. Es muss im Stall je 12 Stunden dunkel oder hell sein, damit die Hühner ihren Legerythmus behalten.
In der Nacht öffnen sich die Klappen für den Nesteingang dann automatisch, damit das Huhn sein Nest aufsuchen kann, sobald das Ei drückt. In abgedunkelter Atmosphäre legt sich das Huhn auf die weichen Dinkelspelzen, um dort in Ruhe sein Ei zu legen.
Am Nachmittag werden die Eier aus den Spelzen gesammelt.
Danach wird der Zugang der Nester mit der Klappe wieder zugesperrt. Die Hühner sollen sich einen anderen Ort aussuchen um sich auszuruhen als das bequeme Nest, Alternativen gibt es ja genug. Die Nester bleiben so länger sauber und der Reinigungsaufwand sinkt.
Den Kot geben die Hühner vor allem im Scharraum und am Fress- und Schlafplatz ab. Beide Räume sind mit einer Folie unterlegt, die sich mit einer Kurbel wie ein Fliessband bewegen lässt. Der Kot kann so sauber eingesammelt werden. Dieser sorgt also nicht für überdüngte Hühnerweiden, sondern kann als wertvoller Hühnermist gezielt als Biodünger in den Gemüsekulturen eingesetzt werden. An solchen technischen Feinheiten sieht man, dass das Gefährt absolut ausgereift ist.